Ein Mädchen sitzt in Arbeitskleidung in der Badewanne und streicht eine Wand

Sanierung von altem Fliesenboden und Wänden – Tipps vom Profi

Vielleicht haben Sie ein Haus geerbt oder besitzen eine Eigentumswohnung, wo die Fliesenböden oder die gefliesten Wandbeläge nicht mehr taufrisch sind? Was vor, während und nach einer Sanierung von Fliesen zu beachten ist – hier bekommen Sie Tipps vom Profi!

Es kann verschiedene Gründe geben, weshalb Bauherren oder -frauen überlegen, einen Fliesenbelag zu sanieren. Geschmäcker ändern sich und vielleicht ist das blassgrün gehaltene Bad der Eltern nicht mehr zeitgemäß. Oder es sind bereits Schäden am Belag entstanden, die addressiert werden müssen. Oder die Bewohner des Hauses werden älter und brauchen einen altersgerechten Umbau, z.B. im Badezimmer

In jedem Fall ist eine Fliesenboden-Sanierung meistens mehr als nur ein Reparaturvorgang. Sie wird damit zu einer strategischen Investition in Werterhalt und Funktionalität der betroffenen Räume – und sollte entsprechend gut vorbereitet und durchdacht sein.

Zunächst gilt es bei einem Sanierungsprojekt, sich einen umfassenden Eindruck vom aktuellen Stand zu machen. Hierbei ist besonders auf Schäden und ihre möglichen Ursachen zu achten:

  • Mechanische Belastungen (z.B. spitze Möbelfüße)
  • Feuchtigkeitsschäden
  • Verlegefehler
  • Materialermüdung
  • Umwelteinflüsse (Hitze, Kälte, Feuchtigkeit)

All diese Faktoren können für die spätere Sanierung von großer Bedeutung sein – ebenso wie die gewissenhafte Dokumentation des Ist-Zustands inklusive der Schäden.

Nach der Feststellung des Ist-Zustandes, sollte man sich bestimmten technischen Fragen der Sanierung widmen.

Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der späteren Sanierung ist z.B. die genaue Analyse des alten Untergrundes:

  • Wie tragfähig ist der alte Boden? Wie viel Bewegung steckt darin?
  • Wie feucht ist der Boden?
  • Wie eben ist der Boden?

Mindestens ebenso wichtig wie die Beschaffenheit des alten Untergrundes ist die Frage nach den damals verwendeten Materialien und ihrer Beschaffenheit:

  • Welche Materialien wurden bei der Verlegung damals verwendet?
  • Wie ist deren Qualität heute zu bewerten? Könnten die alten Fliesen z.B. noch erhalten werden?
  • Sind die damals verwendeten Baustoffe kompatibel mit aktuellen?
  • Welche Anforderungen könnte es an Klebstoffe und Baumaterial geben?

Hat man nun den Ist-Zustand gründlich untersucht und dokumentiert, kann man sich fundiert Gedanken über die mögliche Strategie einer Sanierung machen.

Sanierung von antiken Fliesen mit Wein-Muster
Nicht immer muss man die alten Fliesen herausreißen. Oft gibt es auch schonendere Verfahren zur Sanierung.

Denkbar ist zunächst eine Teilsanierung, z.B. den Austausch einzelner beschädigter Fliesen. Eine Teilsanierung ist dann möglich, wenn die Schäden räumlich begrenzt sind, alte Ersatzfliesen noch erhalten sind und auch nicht grundsätzlich optische Gründe dagegen sprechen, den alten Boden zu erhalten. Sie ist eine schnelle und günstige Möglichkeit der Sanierung.

Manche entscheiden sich aber auch für eine komplette Erneuerung der betroffenen Flächen. So eine Komplettsanierung bietet die Chance, grundlegende Probleme zu beheben und moderne Standards zu implementieren. Sie kann aber gleichzeitig mit hohen Kosten verbunden sein. Umso wichtiger ist eine genaue Planung und Berechnung des zu erwartenden Aufwands.

Zu guter letzt gibt es natürlich auch spezielle Sanierungstechniken, zum Teil eröffnet durch Innovationen und neue Formen der Flächengestaltung. Dazu gehören z.B.:

  • Die Reparatur der bestehenden Fugen, z.B. nach Schimmelbefall
  • Die Oberflächenbehandlung bestehender Fliesen, z.B. durch Imprägnierung
  • Das Auftragen von rutschhemmenden Beschichtungen
  • Die Verlegung neuer Fliesen, ohne die alten zu entfernen (Fliese auf Fliese verlegen)

Ausgehend von der geplanten Art der Sanierung können wirtschaftliche Fragen mehr oder weniger zentral sein. Hier steht der Werterhalt oder die Wertsteigerung der Immobilie und der mögliche Nutzen im Gegensatz zu den zu erwartenden Kosten. Diese setzen sich zusammen aus:

  • Materialkosten
  • Arbeitsaufwand
  • Folgekosten und Unterhalt

Insbesondere der Arbeitsaufwand ist bei Sanierungen oft nicht zu unterschätzen. Anders als bei Neubauten muss hier oft der Untergrund aufwändig aufbereitet und geebnet werden, bevor mit dem eigentlichen Verlegen begonnen werden kann. Es kommt vor, dass die eigentliche Verlegung dann der günstigere Teil des Projektes wird! Hier spielt eine mögliche Eigenleistung eine Rolle. Sie kann, handwerkliches Geschick vorausgesetzt, die Kosten des Projektes deutlich senken.

Für die Finanzierung gibt es in verschiedenen Fällen auch Fördermöglichkeiten von Staat und Kommunen. Dazu finden Sie in unserem Artikel über den altersgerechten Umbau von Badezimmern weitere Informationen.

Wie man eine Sanierung praktisch durchführt, hängt davon ab, welche Art der Sanierung gewünscht ist. Den genauen Ablauf zum Austausch einer kaputten Fliese habe ich hier bereits beschrieben. Was bei einer kompletten Erneuerung des Fliesenbelags zu beachten ist, werde ich später einmal in einem separaten Artikel beschreiben. Wichtig ist in jedem Fall, die richtigen Rahmenbedingungen für eine Sanierung zu schaffen:

  • Die richtigen Werkzeuge und Materialien auswählen
  • Auf den Arbeitsschutz (Lärm, Staub, Temperaturen…) achten
  • Immer genug Kekse für die Handwerker vorrätig haben 😉

Wichtig ist, bei der praktischen Durchführung häufige Fehlerquellen zu vermeiden, z.B. bei der Materialauswahl (ungeeignete Fliesen, inkompatible Kleber etc.), beim Verlegen oder bei der Planung (zu wenig Material, nicht ausreichend Beschnitt eingeplant usw.). Hier kann fachmännischer Rat im Vorfeld oder professionelle Hilfe bei der Verlegung bares Geld sparen!

Unser Service für Sie

Die Sanierung von Fliesenböden ist keine triviale Aufgabe. Wir stehen Ihnen als Fliesenleger-Fachbetrieb für alle Fragen rund um Planung, Finanzierung und praktische Umsetzung zur Seite und freuen uns über Ihre Anfrage!

Was Sie bei einer Sanierung, insbesondere mit viel Eigenleistung, immer mitbedenken müssen, sind die rechtlichen Fragen, z.B. für Versicherungen:

  • Was passiert, wenn die Abdichtung nicht hält und Feuchtigkeit ins Mauerwerk dringt?
  • Was passiert, wenn eine unsachgemäße Verlegung Stolperfallen oder Verletzungsgefahr birgt?

Wussten Sie schon: Bei professionellen Fliesenleger-Betrieben wie uns haben Sie 5 Jahre Gewährleistung auf unsere Arbeit – und auch die Dokumentation für Versicherungen und Eigentümer liegt immer vor.

In der heutigen Zeit spielen für viele Bauherren bei einer Sanierung noch weitere Punkte als nur die finanziellen und rechtlichen Fragen einer Rolle. Zum Beispiel könnte man bereits im Vorfeld auf die Umweltverträglichkeit und die energetische Optimierung der Räume achten. Warum nicht, wenn der alte Fliesenboden ohnehin entfernt wird, gleich eine Fußbodenheizung verlegen? Bei diesen Überlegungen können umweltfreundliche Materialien und Recycling ebenso eine Rolle spielen wie faire Herstellungsbedingungen und Transportwege.

Gleichzeitig eröffnen ständige Innovationen neue Möglichkeiten in diesem Jahrtausende alten Handwerk. Dazu gehören z.B.:

Was ist bei einer Sanierung von Fliesenbelag zu beachten?

Bei einer Sanierung von Flieseböden und -wänden ist sehr vieles zu beachten: Der Zustand der alten Fliesen und des Untergrunds, die verwendeten Materialien und ihre Kompatibilität mit heutigen Werkstoffen, der geplante Umfang und die Art der Sanierung (Teilsanierung, ganze Fläche oder spezielle Verfahren wie Beschichtungen?), finanzielle Aspekte, rechtliche und versicherungsrechtliche Fragen und auch Fragen zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die vielen Möglichkeiten, die Innovationen bieten.

Muss man immer den ganzen Fliesenbelag austauschen?

Nein, auch Teilsanierungen sind möglich. Diese gehen vom Austausch einzelner Fliesen oder der Erneuerung von Fugen über das Auftragen von Beschichtungen oder das Anbringen altersgerechter Applikationen im Bad bis hin zur Verlegung neuer Fliesen auf dem alten Fliesenspiegel. Was hier sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall ab.

Gibt es staatliche Förderungen für die Sanierung von Räumen?

Ja, in manchen Fällen gibt es staatliche oder kommunale Förderprogramme zur Sanierung von Fliesen. Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel über den altersgerechten Umbau von Badezimmern.

Was kostet eine Sanierung von Fliesenböden?

Die genauen Kosten einer Fliesen-Sanierung hängt sehr vom Einzelfall ab: In welchem Zustand ist der alte Boden? Was soll genau getan werden? Welche Materialien werden verwendet? Um welche Flächen geht es? Und wer soll die Sanierung durchführen?
Tatsächlich kann bei Sanierungen – im Gegensatz zu Neubauten – oft das Entfernen des alten Belages und das Vorbereiten des Untergrundes mehr Zeit und Kosten in Anspruch nehmen als das Verlegen des neuen. Hier kann Eigenleistung die Kosten stark senken – handwerkliches Geschick vorausgesetzt.

Weitere relevante Themen